Feuerwerk der Turnkunst

von Olaf Ulbrich

Bereits auf der Fahrt nach Leipzig lag große Vorfreude, aber auch Aufregung in der Luft des Busses. Als wir in Leipzig ankamen und unsere Umkleide bezogen, wurde uns bewusst, dass der Auftritt nun immer näher rückte. Dann hieß es aber erst einmal zusehen und staunen, denn bei den Generalproben der Akteure gab es schon einmal kleine Einblicke in die Turnshow. Kurz nach 17 Uhr durften auch wir, als die Lokalgruppe, das erste Mal auf die Matte. Auf die Matte, fertig, los! Genau eine Übung hatten wir Zeit uns auf unseren großen Auftritt vorzubereiten. Danach bereiteten wir uns nur noch seelisch und moralisch auf den Auftritt vor. Bereits in unseren Kostümen saßen alle Aktiven mit geschlossenen Augen in der Umkleide und wir verinnerlichten alle noch ein letzten Mal die Musik in unseren Köpfen. Dann war es soweit, wir standen backstage hinter dem großen Vorhang. Eigentlich kennen wir Turner dieses Gefühl, hinter einem großen Vorhand zu stehen und auf den Auftritt zu warten, vom Weihnachtsturnen. Der Unterschied war nur, dass sich dieses Mal tausende Zuschauer mehr auf der anderen Seite des Vorhanges befanden und auf unseren Auftritt warteten.


Der Vorhang öffnete sich, die Akteure standen Spalier für uns Turner und Turnerinnen, sie applaudieren für uns, obwohl wir noch nicht einmal etwas gezeigt hatten. Ein Gänsehautmoment, als würden wir zum Showteam gehören. Dann war es soweit. Das Licht ging an, die Musik ging an und die kleine Mira begann mit ihrem Teddy die Übung zu eröffnen, als wäre es das normalste auf der Welt vor so vielen Zuschauern zu stehen - der zweite Gänsehautmoment. Nach 5:30 Minuten standen wir alle dann in unserem Abschlussbild, das Bett in der Luft und die ganze Arena tobte. Der Auftritt war schneller vorbei als gedacht und auf uns rieselte tobender Applaus - Gänsehautmoment Nummer drei.
Als wir wieder Richtung Backstagebereich liefen, stand das gesamte Showteam zum zweiten Mal Spalier und beschenkte uns mit weiterem Applaus. Das war ein unbeschreiblicher Moment und jetzt konnten auch einige Aktive ihre Tränen nicht mehr halten. Dieser Moment nach dem Auftritt lässt sich kaum in Worte fassen. Tränen, Umarmungen, emotionale Worte, Dankeschöns an Marion und Tina, sowohl an uns Turner machten diesen Augenblick und diesen großen Auftritt zu etwas ganz Besonderem. Zum Finale der Show durften wir, als Lokalgruppe, noch einmal auf die Bühne. Zum dritten Mal lies das Showteam uns hochleben und nochmals genossen wir tobenden Applaus von unseren Eltern, Vereinsmitgliedern und komplett fremden Leuten, welche wir offensichtlich alle mit unserer Übung begeistern konnten.


Letztendlich können wir sagen: Wir haben es geschafft! Wir waren dabei und wir brauchen uns auf gar keinen Fall verstecken, denn wüsste man nicht, dass wir „nur“ die Lokalgruppe gewesen sind, hätte es niemand gemerkt. Diese Gefühle und Augenblicke werden noch sehr lange in unseren Köpfen schwirren und irgendwann werden wir Turner und Turnerinnen unseren Kindern davon erzählen können.
Wie hieß es doch so schön „Lebe deinen Traum“ - genau das haben wir mit diesem Auftritt getan.

E.G.

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